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Kopf 06 frstel hammer

Förstelhammer

2013 Gemlde Langenberg Bonitz

Anlässlich des Heimatfestes 2013 in Langenberg malte der Langenberger Joachim Bonitz sein Dorf, wir er es sich in den Anfängen vorstellte.

1540 Caspar Klinger lies das “Neue Haus auf der Heide" (Heide=Förstel) bauen. Dabei handelt es sich um eine Schmelzhütte mit Hammerwerk. Mehrere Teiche wurden angelegt. Zwei Rennfeuer wurden betrieben. Durch das Förstelgut wurden ca. 40 Hektar Land urbar gemacht und bewirtschaftet

Arbeit im Eisenhammer

So könnte es in dieser Zeit in einem Hammerwerk ausgesehen haben (Zeichung aus wikipedia)

6102 Zitz Bocherich MD

Zeichnung eines Rennfeueres (Zeichung aus wikipedia)

 

1547 wurde Nicol Klinger, nachdem sein Vater 1546 verstorben war, alleiniger Besitzer des Förstel, dem er von Anfang an vorgestanden hatte.

1558 starb Nicol Klinger der Ältere. Das Werk und das Gut überlies er seinem Sohn Nicol Klinger dem    Jüngeren.

1580 ließen Nicol Klinger und Markus Röhling einen Hochofen erbauen. Die Anlage kostete 4.246 Gulden. Trotz Anlegen weiterer Teiche reichte die Wassermenge für den Betrieb des Werkes nicht aus. So wurde der Hochofen wieder abgerissen und in Rittersgrün neu auf gebaut.

1592 unterhält Klinger (1551 - 1610) auf Förstel nur noch ein Rennfeuer.

1600 01

Zeichnung von Siegfried Hübschmann nach Oederkarte um 1600 (Matthias Oeder  * möglicherweise in Freiberg oder Annaberg; † 1614) war ein kursächsischer  Markscheider, Landvermesser und Kartograf).

1610 Esther Klinger (1591 - 1622) erbt den Hammer. Sie heiratete den Rudolf von Schmertzing, Major und Kriegskommissar.

1631 Rudolf von Schmerzings Ersuchen, auf dem Hammergut Förstel Bier brauen zu dürfen. Anzunehmen, dass ihm dieser Antrag genehmigt wurde, denn auf den Hämmern war es allgemein üblich, dass Bier gebraut und getrunken wurde.

1632 Der Hammer wurde in diesem Jahr wahrscheinlich durch die Truppen des Generals Heinrich Holk zerstört. Er lag fortan wüst. 

1646 Christian Heinrich von Mosel erwirbt den Hammer für 1.150 Gulden. Er war verheiratet mit Esther von Schmertzing jun.

1669 Christian Cronberg erhält den Hammer für 1.200 Gulden. Er war in Annaberg Stadtschreiber, Stadtrat und 1683 Stadtrichter, von 1684 bis zu seinem Tode 1687 Bürgermeister der Bergstadt. Unter ihm soll eine Papiermühle betrieben worden sein.  Cronberg hatte das  Anwesen von Hannibal von Schmertzing erhalten.

1687 Anna Maria Cronberg, Witwe, führt die Landwirtschaft weiter.

1695 Förstel kommt in den Besitz von Christiane Barbara Häßler, geb. Cronberg (1664 - 1723). Ihr Ehemann ist Johann Christoph Häßler (1695), Herr auf Tännicht .

1701 übernimmt Johann Heinrich Treutler (1671 - 1764), Christiane Barbaras zweiter Mann, das Gut. Im Kaufvertrag ist letztmalig die Rede von der Hammergerechtigkeit auf Förstel.

1764 Gottfried Heinrich Treutler.

1790 kommt Förstel in den Besitz von Johann Heinrich Conrad Querfurt.

1793 Johann Querfurth besaß auf Förstel ca. 77 Hektar Land, einschließlich Wald. Ab 1793 ließ er rechtsseitig des Schwarzbachs nach und nach neue Wirtschafts-, Stall- und Wohngebäude erbauen. Die bebaute Fläche betrug 1814 1078 qm, darunter das in klassischem Stil errichtete Herrenhaus mit Turm, auch zwei Anbauten. Johann Querfurth war erst Senator in Annaberg, dann ab 1802 Richter, 1814 Bürgermeister. Er war Geldverleiher und Geschäftsmann. Das "Langenberger Vugelschießen" geht auf ihn zurück.

1817 Carl Edler von Querfurth (1779 - 1845), Rittmeister bei den Leibkürrassieren (Kavallerieverband der Preußischen Armee), besitzt Förstel. Er ist auch Herr auf dem Pöckel-Hammergut in Mittweida.

1838 Ende der Patrimonialgerichtsbarkeit (Gerichte der adligen Grundherren) des Gutsherrn über die Einwohner von Langenberg. Querfurth soll den Langenbergern die zu zahlende Ablösungs-summe erlassen haben.

1846 Karl Gustav Flemming aus Walthersdorf erhält den Besitz für 17.000 Taler.

1872 Von diesem übernimmt Carl August Böhme aus Gelenau das Gut. Flemming stellt eine lange Liste von Gegenständen auf, die er behalten will, darunter den großen Hackstock, den Hirschkopf mit Geweih, die neue Feuerhandspritze und einen halben Eimer Sauerkraut.

1877 Verkauf für 85.500 Mark an Oscar Robert Meyer aus Reitzenhain (1847 - 1880).

1880 Witwe Maria Theresia Meyer besitzt Förstel.  Sie starb 1882.

1885 Carl Meyer (verh. seit 1881 mit Maria Theresia) übernimmt das Gut. Er ist der Bruder von Oscar Robert.

1889 Verkauf an Dr. Willmar Schwabe aus Leipzig für 86.000 Taler. Er gestaltet das Gut zu einem Heim für Genesende um. Als Humanist, Apotheker, Heilpraktiker hatte er sich der Naturheilkunde verschrieben.

Weitere Bilder sind vom Förstelhammer leider nicht überliefert.

 

Förstelgasthof

1631 Rudolf von Schmerzings Ersuchen, auf dem Hammergut Förstel Bier brauen zu dürfen. Anzunehmen, dass ihm dieser Antrag genehmigt wurde denn auf den Hämmern war es allgemein üblich, dass Bier gebraut und getrunken wurde.

1793 über die Zeit, da Carl Edler von Querfurth (1779 - 1345) das Anwesen besaß, liegen keine gesicherten Angaben über den Gasthof vor. Bekannt ist, dass jährlich das Volksfest des Vogelschießens stattfand. Dieser Carl Edler hatte in jungen Jahren eine Palästina-Reise unternommen und allerlei seltene Tiere mitgebracht, für die sein Vater Johann Querfurth eine Art Zoo errichten ließ. Alle Jahre zur "kleinen- Pfingsten" (Sonntag nach Pfingsten) wurde der Tiergarten zur Besichtigung durch die Bewohner Langenbergs freigegeben. So entstanden das "Vogelschießen" und das Gasthaus.

1846 1846 bis 1878 ist Johann Gotthilf Goldhahn der Besitzer des Gasthofs (Parzelle 119 (alt)). £r hat dort Gasthaus (Fachwerk), Hofraum, Holzschuppen, Wiese, Feld, Fichtenwald (Hochwald), Garten, zwei Grasplätze, eine Scheune, eine Eisensteingrube. Das Grundstück hatte er nach dem Ableben des Carl Edlen von Querfurth von dessen Erben gekauft. Das Grundstück wurde 1846 nach Mittweida ausgeflurt, erst 1878 kam es wieder zurück nach Langenberg.

1879 Christian Traugott Weißflog, Fischbandfabrikant, Besitzer; Branntweinausschank, Beherbergen, Ausspannen, Krippensetzen, Sternschießen. Als Schankwirt setzte er andere ein. Deshalb zahlte er 30 Mark Strafe am 10. 1. 1881.

1880  Friedrich Anton Schubert, Musikdirektor aus Raschau (1828 - 1888) Pächter

1881  24.07. Vogelschießen

1881  Anzeige im “Glückauf",  Seite 56 "Gasthof zu Förstel“ - 1/4 Stunde vom Fürstenbrunn bei Schwarzenberg, empfiehlt sich dem geehrten reisenden Publikum bestens. Angenehmer Sommeraufenthalt, Kegelbahn, Kahnfahrt auf zwei Teichen, Tanzsaal, schöne und gesunde Lokalisation. Gute Bedienung - billige Preise.

1881 Unter Traugott Christian Weißflog Neubau eines Gasthauses. Er verpachtete es an Friedrich Herman Groß

1884 Friedrich Hermann Groß (34 Jahre) mit Schankgerechtigkeit und Verkauf von Fleisch.

1885 Christian Friedrich Stietzel erhält Erlaubnis als Pächter.

1886 Albine Auguste Viertel (ledig) als Besitzerin unternimmt An- und Vergrößerungsbau: Saal und Gaststätte. Die Scheune war abgebrannt.

1887 Carl Gottlieb Graubner von Haide erhält Erlaubnisschein als Besitzer.

1889 Carl Friedrich Groß erhält Gasthofgerechtigkeit, ist Besitzer.

1900 Februar Friedrich August Max Teichmann ist Pächter.

1900 April: Josef Ignatz Gerstner ist Pächter.

1901 bis 1906 Bernhard Emil Nestler ist Gasthofpächter.

1906 bis 1907 ist Oskar Goldammer der Gastwirt. Am Ende ist er pleite.

1907 Johanna Rosina, verw. Sperling, aus Leipzig-Reudnitz, ersteigert den Besitz. Ihr Mann war Heinrich Max Sperling. Sie hat Gasthof mit Landwirtschaft, Tanzsaal, Übernachtung, Scheune, Schuppen. Vom 14. 5. 1907 bis 31. 12. 1908 verpachtet sie den Gasthof an Anton Georg Ullmann, Fleischer

1908 Karl Friedrich Hermann Karstadt, Stuckateur aus Leipzig Plagwitz wird Pächter und Gastwirt.

1909 Hermann Theodor Rötzsch (1871 - 1949) aus Stötteritz ist Gastwirt.

1910 01 Gasthof und Erholungsheim

Foto aus dem Jahr 1910

1920 Albin August Weißflog

1930 01 Arno Georgi

Foto aus dem Jahr 1930 von Arno Georgi (Kellner-Arn), rechts im Vordergrund der "Galgen" für das Vogelschießen.

1938 Bruno Max Weißflog, Gasthausbesitzer

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Der Besitzerdes Gasthofes 1958

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Hochzeit der Fam. Weißflog im Jahr 1952

1958 Max Gerhard Weißflog

1962 wurde die Gaststätte geschlossen

1965 Nutzung als Bibliothek,

1975 Das Haus wird als Wohnraum genutzt

1977 (1993) Regina und Clemens Ficker

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1999 Auszug von Gerhard, Erna und Ingrid Weißflog, letzte Bewohner.

1999 02

 

2000 ABRISS mit allen Nebengebäuden.

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Zeichnung aus Familienbesitz aus dem Jahr 2001

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Bild aus dem Jahr 2021, hier stand der Förstel-Gasthof