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Die Homepage wurde von der Interessengemeinschaft "Chronik Raschau" erstellt und ist keine offizielle Seite der Gemeindeverwaltung.

 

Der Emmlerfelsen aus der Luft (Foto: Max Zweigler)

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 Der Emmler liegt westlich von Langenberg, einem Ortsteil von Raschau-Markersbach. Die Kuppe ist mit 575,3 m ü. NHN höchster Teil eines Höhenzuges, der sich über mehrere Kilometer in west - östlicher Richtung erstreckt. Die höchsten Teile bilden eine Felsformation, die aus westlicher Richtung aufragt.
Der Emmler besteht aus einem besonders quarzitischen Glimmer-schiefer, der nach dieser Lokalität auch Emmler-Quarzit genannt wird. Dieser bildet einen 50–150 m mächtigen Horizont innerhalb der Raschau-Formation, der tiefsten (d. h. ältesten) Einheit des Unterkambriums.
Am Fuße des Emmlerfelsens herrschte bedeutender Eisenerzbergbau. Dessen Blütezeit wird auf die Zeit vor 1525 angegeben.

So sah der Felsen 1927 (Foto Max Mennicke) aus:

um 1927 Emmler

Bilder von der Wanderung am 18. Juni 2023 

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Pfarrweg 

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Aufstieg zu Felsen

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auf dem Felsen 

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Blick zurück auf Raschau

Vom Karlfritzfels (Siegfried Hübschmann Mitteilungsblatt der Gemeinde 05/1997)

Die ältesten Raschauer kennen den Emmlerfelsen noch als Karlfritzfels. Woher stammt dieser Name?

Er kommt von dem Landwirt, der einst das Gut, Ortsliste 137, besaß, heute Schulstraße 42, das volkstümlich auch der "Berghecker" genannt wird. Der Name des Halbhüfner war Karl Friedrich Weigel (* 14. 04. 1806 - + 13.09.1885). Als 14jähriger hatte er den Hof übernommen. Die Einwohner nannten ihn Karlfritz. In der Nähe des Emmler nach Langenberg zu besaß seine Familie seit etwa 1790 ein Auszugshaus, das heute nicht mehr auffindbar ist. ln solchen Häusern wohnten alt gewordene Bauern, die dort ihren Lebensabend verbrachten. 60 Jahre hatte Karl Friedrich Weigel sein Halbhufengut in Raschau bewirtschaftet, als 1880 das noch mit einem Strohdach bedeckte Hauptgebäude abbrannte. Der Besitzer gab daraufhin die Landwirtschaft auf, verkaufte Feld und Wald und lebte wohl die letzten Jahre im Auszugshaus. Was blieb, das ist der Name "Karlfritzfels".

Früher, als viele Leute noch gern spazieren gingen, war der Felsen ein gut besuchtes Wanderziel. Eine Ruhebank auf steinigem Gipfel lud zum Verweilen ein. Weit reichte der Rundblick bis zum Horizont. Auf dem Emmler gedieh das rotlilablühende Heidekraut. Im Herbst reiften die Preiselbeeren. Heute gedeiht dort vor allem Gras. Der Fernblick ist dem Naturfreund durch hochgewachsene Fichten und Kiefern verbaut.
Trotzdem ist dorthin ein Ausflug in die Mailuft zu empfehlen. Seit zwei Jahren ist der Zugang zum Felsen auf normalem Wege wieder begehbar. Ein Wanderweg rund um den Felsen wurde angelegt, von dessen höchstgelegenem Punkt man wiederum von einer Ruhebank aus einen Blick in den Raschauer Talgrund werfen kann. Beim Abstieg nach Langenberg zu gelangt man noch im Wald durch eine uralte Landschaft, die noch Reste des Eisenbergbaues aus der Zeit der Kirchenreformation vor 450 Jahren aufweist.

 

Weiter ging die Wanderung Richtung Kalköfen

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Östlich vom Knochen unweit der oberen Mühlstraße lag einst auf den Fluren der Raschauer Bauern ein über 10 bis 16 Meter mächtiges Dolomitlager. Dolomitener Kalk war feinkristallin-zuckerkörniges Gestein von weißer bis blaßbläulicher Farbe, entstanden im tieferen Kambrium.
Dieses Gestein wurde in alter Zeit in den Hammerwerken als Flöße beim Schmelzprozeß des Eisenerzes verwendet. Bereits Ende des 14. Jahrhunderts befand sich im Mittweidatal ein Hammerwerk. Anfangs des 16. Jh. wurden die Erzlager an Emmler und Hutstein in Raschau entdeckt und abgebaut. Zuerst wurde das Eisen auf des Abts Hammer in Heide geschmolzen. Die ersten Nachrichten darüber gehen ca. bis 1510 zurück. Von 1517 liegt eine erste beweiskräftige Urkunde vor über die Schmelzhütte vor.
In dieser Gegend bestanden günstige Voraussetzungen zur Erzeugung von Roheisen. Man benötigte Eisenerz, Holzkohle und Kalk als Flöße. Eisenerz kam von Emmler und Hutstein, Holzkohle aus den äbtischen Wäldern, Flöße vom Kalkbruch der Raschau Bauern.

Die Besitzer von Grund und Boden wechselten sehr häufig.

Einen erfreulichen Aufschwung der Kalkförderung und Verarbeitung brachten die Brüder Louis und Rudolf Facius. 1864 kamen sie hierher, wurden Eigentümer des Geländes und begannen, die neue Produktionsstätte auszubauen.
Noch 1864 wurden zwei Kalköfen erbaut. Ein Kalkofengebäude achteckig, gesamt 66 qm Grundfläche mit Einfeuerungshaus 40,2 x 7,9 m = 136,7 qm; ein zweites von 9,1 x 9,1 m = 82,9 qm.
Im gleichen Jahr entstand ein Wohnhaus von 14,2 x 7,9 m = 112,2 qm, dazu der Keller von 24,2 qm.
1866 wurde ein Kalkniederlagegebäude mit Pferdestall errichtet, dessen Maße 17,0 x 7,9 m = 134,3 qm betrugen. 1877 kam ein Kalkschuppen hinzu von 10,2 x 3,4 m ? 34,7 qm, ein Futterschuppen von 22,5 qm 1878. Die Scheune von 73,8 qm wurde 1885 erbaut.
Ein zweites Wohnhaus wurde 1877 fertig, Maße 25 x 8 m = 200 qm.

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ehemaliger Kalkofen